UNESCO-Welterbe Altstädte
UNESCO-Welterbe Goslar
Goslar zählt zu den am besten erhaltenen Städten Deutschlands. Ihre erste Blütezeit erfuhr die Stadt durch den Bau der Kaiserpfalz durch Heinrich III. im 11. Jahrhundert. Noch heute sind Teile von Häusern aus dieser Zeit erhalten. Die heutige Bebauung der Altstadt mit ihren rund 1.500 Fachwerkhäusern, dem Rathaus und den Kirchen ist auf die erste große Blütezeit des Bergbaus zurückzuführen.
Kaiserpfalz
Einst entschieden hier die Mächtigen über die Weltgeschichte, denn die von 1040 bis 1050 durch Kaiser Heinrich III. erbaute Pfalz war 200 Jahre lang die am häufigsten aufgesuchte Regierungsstätte im Norden des Reichs.
Sie wartet mit baulichen Relikten aus der Zeit des Kaisers Friedrich Barbarossa, mit bestens erhaltener mittelalterlicher Baukunst in der Pfalzkapelle, wo Heinrich III. sogar sein Herz begraben lassen haben soll.
Ihr könnt im Wintersaal staunen über eine 800 Jahre alte Fußbodenheizung, über die Thronlehnen des Goslarer Kaiserstuhls und über beeindruckende historische Wandgemälde.
Fachwerkgassen
Zauberhaft sind die unzähligen, schmalen, verwinkelten Gassen mit teilweise uraltem Kopfsteinpflaster. Hier lässt sich jahrhunderte alte Wohnbebauung mit all ihren malerischen Details bestaunen. Oft sind sogar Details aus dem 11. und 12. Jahrhundert erkennbar.
Apropos Stadtbummel: Auf dem Weg von der Kaiserpfalz in die Altstadt liegt das Große Heilige Kreuz, ein aus dem 13.Jh. erhaltenes Hospiz, welches heute einen wunderschönen Kunsthandwerkerhof beheimatet.
1.000 Jahre Bergbau im Oberharz
Die Geschichte des Harzes ist eng verknüpft mit dem Bergbau. Im Westharz befand sich die älteste und größte Region für den Abbau von Silber, Kupfer, Blei und Zink. Die Verwendung von Goslarer Kupfer konnte sogar schon für die Bronzezeit, also vor rund 3.000 Jahren nachgewiesen werden.
Die größte und beeindruckenste Anlage befindet sich am Goslarer Rammelsberg, das weltweit einzige Bergwerk für das man 1.000 Jahre lang ununterbrochenen Betrieb nachweisen konnte. Für das UNESCO-Welterbe solltet Ihr einen ganzen Tag einplanen, denn mit zahlreichen Führungen Über- und Untertage könnt ihr dies einizigartige Denkmal der Industriegeschichte und die meisterhafte Ingenieurskunst entdecken.
Die alte Kaiserstadt Goslar
Erste Siedlungen erfolgten mit dem Bronzeabbau im Harz, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 979. Mit der Kaiserpfalz als Lieblingspfalz von Heinrich III. wurde Goslar zum Zentrum des Deutschen Reiches. Bereits zu dieser Zeit erhielt Goslar Stadtrechte und wurde 1267 Mitglied der Hanse.
Es folgte eine wechselvolle Geschichte geprägt von den Blütezeiten des Bergbaus am Rammelsberg. Durch diese ertragsstarken Zeiten und die wohlhabenden Gilden wurde die heutige Bebauung geprägt. Besonders eindrucksvoll ist der Marktplatz mit Rathaus und Gildehaus Kaiserworth mit seinem berühmten Dukatenscheißer. Ebenso herausragend ist das Stammhaus der Familie Siemens, die zahlreichen Kirchen, das gesamte Ensemble um den Schuhmarkt sowie das Brusttuch.
Wir empfehlen die Teilnahme an einer Stadtführung um die faszinierende Geschichte der Stadt zu erfahren.
Der Schuhhof umfasst ein besonders eindrucksvolles Gebäudeensemble aus Fachwerkarchitektur mit der ältesten Apotheke der Stadt und einem herrlichen Straßencafé, von dem aus man jedes Detail der bunten Fassaden studieren kann.
Der Marktbrunnen ist nicht nur eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt, sondern auch ein perfekter Ausgangspunkt um durch die herrliche Altstadt zu bummeln. Der Brunnen stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist der größte in Deutschland erhaltene Bronzeguss-Brunnen aus der Zeit der Romanik.
Als weitere Spaziergänge empfehlen sich die Gassen entlang der Abzucht sowie der südlichen Wallanlagen, der ehemaligen Stadtbesfestigung mit ihren teilweise erhaltenen Türmen wie dem Zwinger oder dem breiten Tor.
UNESCO-Welterbe Quedlinburg
Quedlinburg mit seiner über 1.000-jährigen Geschichte war einst Königspfalz und ebenso wie Goslar Mitglied der Hanse. Am Finkenherd soll Heinrich I. 919 zum König gekrönt worden sein. Auf rund 80 Hektar ist praktisch lückenlos der historische Baubestand erhalten und die gesamte Altstadt ist eine Sehenswürdigkeit, gekrönt von der Stiftskirche und den Stiftsgebäuden auf dem Schlossberg.
Altstadt Quedlinburg
Die im Jahr 994 gegründete Altstadt besticht durch eine durchweg historische Bebauung und lädt mit malerischen Gassen, die bis ins Mittelalter zurückreichen zum Stadtbummel ein.
Am Finkenherd soll Heinrich I. zum König gekrönt worden sein und damit den Beginn des deutschen Reiches begründet haben. Geschichte und Fachwerkarchitektur könnt Ihr bestaunen im Fachwerkmuseum Wordgasse 3, datiert auf 1346/1347.
Wer sich nichts aus Geschichte macht, bummelt einfach durch die herrlichen kleinen Läden und genießt die Zeit in einem der zahlreichen Cafés.
Stiftskirche St. Servatii
Auf dem Stiftsberg über der Stadt thront St. Servatii, deren heute noch erhaltener Bau auf das Jahr 1070 zurückgeht. Der Quedlinburger Domschatz zählt mit seinen 63 Stücken zu den bedeutendsten Schätzen Deutschlands.
Quedlinburg und seine Geschichte
Die ersten Siedlungsspuren reichen bis in die Altsteinzeit zurück, vermutlich zurückzuführen auf die fruchtbaren Böden der Region. Bedeutung erlangte Quedlinburg ab dem 10. Jahrhundert als es Königspfalz für die ottonischen Herrscher wurde. Der Sage nach wurde Heinrich I. hier zum König gekrönt und damit das Deutsche Reich begründet.
Es folgten mehrere Jahrhunderte wirtschaftlichen Aufschwungs durch Kaufleute und Gewandschneider. Der daraus folgende Wohlstand ist noch heute sichtbar in den hunderten prachtvollen Fachwerkhäusern im gesamten Stadtgebiet.
Nationale Bedeutung hatte über Jahrhunderte das durch Otto I. gegründete Damenstift mit dem Quedlinburger Domschatz, welches erst 1802 aufgelöst wurde. Im 18. bis 20. Jh. erlangte Quedlinburg durch seine Saatgutproduktion an Bekanntheit.
Die historische Altstadt blieb von Kriegsschäden verschont und der geplante Abriss der Fachwerkhäuser mit Ersatz durch DDR-Plattenbauten scheiterte zum Glück an Geldmangel.