Wandern im Nationalpark Harz
Wildnis Natur im Harz spüren
Pure Wildnis könnt Ihr auf ausgedehnten Wanderungen im Nationalpark Harz erleben. Ihr passiert bizarre Felsformationen, Hochmoore und hört das Wasser in natürlichen Bächen plätschern. Von den Gipfeln habt Ihr oftmals eine atemberaubende Fernsicht.
Der Vergang und das neue Entstehen von Leben lässt sich aus direkter Nähe beobachten und ganz nebenbei gibt es ganz viel Ruhe und Regeneration für die Seele.
Eine atemberaubende Landschaft bietet der Oderteich auf der Hochebene zwischen Clausthal-Zellerfeld und Braunlage. Die Wanderung führt durch das geheimnisvolle Sonnenberger Moor und lädt im Sommer mit einem beherzten Sprung ins kühle Nass ein.
4,5 km
159 Hm
leicht
Oderteich
Ausgangspunkt dieser leichten Rundwanderung um den Oderteich zwischen Sonnenberg und Oderbrück ist der Parkplatz am Oderteich direkt an der Bundesstraße 242. Dieser hat keine nennenswerten Steigungen, dauert rund 1,5 bis 2 Stunden und ist daher auch für Ausflüge mit Kindern zu empfehlen. Der Oderteich gehört zum UNESCO-Welterbe Bergwerk Rammelsberg, Altstadt Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft. Rings um den Oderteich kann der Wald im Wandel zur Wildnis in all seinen Facetten beobachtet werden. Abgestorbene Fichten wechseln mit jungem wilden Wald, der in den Startlöchern steht und sich arten- und strukturreicher entwickeln wird, als er vorher war. In ausgewiesenen Bereichen am Ost- und Westufer des Oderteichs kann man im Sommer baden. Bootfahren und Stand-up-paddling sind nicht gestattet. Auch Lagerfeuer und Grillen ist im Nationalparkgebiet ganzjährig verboten. Was es außerdem zu sehen gibt: Fauna und Flora rund um den Oderteich, Staumauer, Fichtenwald mit einigen der ältesten Fichten des Nationalparks Harz (300 Jahre), Moor, Waldentwicklung zum Mischwald und Zufluss der Oder zum Stausee.
Der Goetheweg von Torfhaus zum Brocken ist der Klassiker unter den vielen Aufstiegen zum Brocken. Er folgt dem wahrscheinlichen Weg, den Johann Wolfgang Goethe im Jahre 1777 gegangen ist.
Tipps: Ein Abstecher ins Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus zu Beginn der Wanderung lohnt sich! Wer gerne alleine wandert macht die Tour besser wochentags und startet früh am Morgen.
18 km
390 Hm
mittel
Goetheweg zum Brocken
Der Weg beginnt hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus, passiert das Nationalpark-Denkmal, führt auf dem Torfhausstieg parallel zum Rodelhang hinab und verläuft dann unterhalb des Schubensteins bis zum Kaiserweg. Nach einem weiteren kurzen Anstieg wird der Quitschenberg erreicht, auf dem schon zu Goethes Zeiten viele „Quitschen“, also Ebereschen wuchsen. Im weiteren Verlauf der Wanderung wird das Brockenfeldmoor gestreift und wenig später der Eckersprung, die Quelle der Ecker erreicht.
Nun beginnt der eigentliche Brockenaufstieg. Auf dem Weg entlang der Brockenbahn wird das Goethemoor durchquert bis hin zur Brockenstraße. Immer näher kommt man nun dem höchsten Harz-Gipfel. Der Brocken ist der höchste Berg Norddeutschlands und hat als einziges Mittelgebirge Deutschlands eine natürliche Waldgrenze.
Oben auf der Brockenkuppe angekommen, ist der Besuch des täglich geöffneten Nationalpark-Besucherzentrums Brockenhaus empfehlenswert. Auf drei Ausstellungs-Etagen gibt es hier Allerlei über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte des Brockens sowie den faszinierenden Waldwandel zur Wildnis im Nationalpark Harz zu entdecken.
Der Rückweg erfolgt weitgehend auf derselben Strecke wie der Hinweg. Nachdem der Quitschenberg passiert und der Kaiserweg erreicht ist, biegt man jedoch an der nächsten Abzweigung links Richtung Torfhaus ab. Den Weg begleitet nun der künstlich angelegte Abbegraben, Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes „Erzbergwerk Rammelsberg, Altstadt Goslar, Oberharzer Wasserwirtschaft“. Kurz vor dem Ziel wird man in den Sommermonaten nach rechts auf einem Bohlenpfad über das Große Torfhausmoor geleitet, einem der größten und ältesten Moore des Harzes. Von hier aus bietet sich noch einmal ein großartiger Blick über die gewölbte Hochmoorfläche hin zum Brocken.
Tier- & Pflanzenarten
Brockenplateau
% Waldfläche im Nationalpark
Die weite, baumlose Hochmoorfläche, der grandiose Blick zum Brocken, seltene Moor-Bewohner und echte fleischfressende Pflanzen machen diese Wanderung zur Pflicht für Harz-Wanderer. Dabei lässt sich ein kleiner Teil des Moores auf einem Bohlensteg überqueren.
4,5 km
60 Hm
leicht
Großes Torfhausmoor
Eine Tour für alle, denen der klassische Brocken-Aufstieg zu anstrengend ist: Am kleinen Harz Ort Torfhaus startet ein 4,5 Kilometer langer Rundweg ohne große Höhenunterschiede, der trotzdem viel Abwechslung bietet. Die etwa anderthalbstündige Wanderung führt zunächst über einen Bohlensteg hinein in das Große Torfhausmoor, eines der großen Hochmoore des Nationalparks Harz. Viele für Moorgebiete typische Tiere und Pflanzen sind dort heimisch, darunter etwa Sonnentau, Wollgras und die Smaragd-Libelle. Auf dem bekannten Goetheweg geht es weiter in Richtung Brocken. Als der Dichter 1777 den Berg bestieg, wählte er vermutlich diese Route von Torfhaus aus. Sie führt auch am historischen Abbe-Graben vorbei, der zu Goethes Zeiten noch nicht existierte. Dieser künstliche Wasserlauf wurde von Harzer Bergleuten im 19. Jahrhundert angelegt und steht heute als Bestandteil der Oberharzer Wasserwirtschaft als UNESCO-Welterbe unter Schutz. Der Rundweg biegt später links auf den alten Kaiserweg ab, eine mittelalterliche Handelsstraße zwischen Nordhausen und Bad Harzburg. Den Namen erhielt die Straße, weil Kaiser Heinrich IV. auf ihr im Jahr 1073 vor den Sachsen floh. Nach etwas mehr als einem Kilometer biegt die Route erneut nach links ab und führt am Nordrand des Moores weiter. Durch bewaldetes Gebiet und vorbei an einem alten Torfabbaugebiet geht es schließlich zurück nach Torfhaus.
Die Achtermannshöhe ist der vierthöchste Berg im gesamten Harz und besticht durch faszinierende Felsformationen. Vom Gipfel aus hat man einen atemberaubenden Blick über die gesamten Harzer Berge. Bei guter Fernsicht kann man sogar den Thüringer Wald mit dem Inselberg sehen.
Tipp: Gerade im Winter entfaltet diese Tour Ihren ganz besonderen Reiz.
5 km
159 Hm
leicht
Achtermannshöhe
Diese aussichtsreiche Rundwanderung ab dem Parkplatz Königskrug (an der B4 Richtung Braunlage) führt auf den Gipfel der Achtermannshöhe. Auf dem für Wanderer ausgeschilderten Wegen geht es auf Schotter und am Achtermann auf steinigen Geröllfeldern voran, festes, knöchelhohes Schuhwerk ist also empfehlenswert. Die Wanderung führt stetig bergan – anfangs mit einer recht leichten Steigung, doch nach und nach wird der Weg steiler. Wir nähern uns der Achtermannshöhe. Ist der Gipfel erreicht, wird die Anstrengung mit einem 360° Rundumblick über den Harz belohnt. Wurmberg, Brocken, Hanskühnenburg oder die Schalke sind von hier aus bei guter Sicht zu sehen. Ein faszinierender Anblick. Zum Abstieg lockt ein schmalerer Pfad über Wurzeln und Steine, harztypisch eben. Nach rund 1,2 Kilometern ist wieder ein bequemer Wanderweg erreicht und schnell sind wir in Königskrug angelangt.
Verhalten im Nationalpark
Im Nationalpark haben über 10.000 verschiedene Arten Tiere, Pflanzen und Pilze ihr zu Hause. Wir Menschen sind nur Gäste. Um diese wunderbare Wildnis zu schützen, dürfen wir uns auch nur wie Gäste benehmen:
Es gibt 600 km Wanderwege und keinen Grund, querfeldein unterwegs zu sein. Radfahren und Reiten ist ebenfalls nur auf ausgewiesenen Wegen und mit Rücksicht auf Wanderer erlaubt.
Alles, was Ihr selbst mit in den Nationalpark bringt, nehmt hier auch wieder mit nach Hause. Müll kann für Wildtiere lebensgefährlich sein.
Hunde gehören im Nationalpark grundsätzlich an die Leine.
Nehmt nichts aus dem Nationalpark mit nach Hause, jede Pflanze und jedes Stück Holz ist Teil dieses Ökosystems. Dazu gehören auch Beeren und Pilze.
Nie, nie, niemals offenes Feuer im Nationalpark anzünden, auch nicht in Outdoor-Kochgeschirr. Bei Trockenheit im Sommer können sich Flammen rasend schnell ausbreiten und verheerende Schäden anrichten.
Genießt auf Euren Wanderungen die Ruhe, vermeidet unnötigen Lärm und fliegt nicht mit Drohnen, auch wenn die Bildmotive noch so verlockend wären. Ihr würdet es auch nicht gut finden, wenn jeden Tag ein paar lärmende Riesen durch Euer Wohnzimmer trampeln.
Für Eure Sicherheit: Verzichtet bei Sturm und starkem Schneefall sowie einige Tage danach auf Wanderungen im Nationalpark, denn der Aufenthalt bedeutet Lebensgefahr.
Die Nationalpark-Besucherzentren
Der optimale Start für eine Wanderung im Nationalpark ist der Besuch eines der Besucherzentren. Die vielseitigen Informationen schärfen Euren Blick für die Details unterwegs und Ihr versteht viel besser, was in dieser wunderbaren Wildnis tatsächlich passiert.
Jedes Haus hat unterschiedliche Schwerpunkt-Themen, man könnte sogar einen ganzen Urlaub damit verbringen, den Nationalpark in allen Facetten zu entdecken.
Das Brockenhaus
Eine Ausstellung auf drei Etagen nimmt Euch mit auf eine Reise zur Geschichte und Natur des Berges.
Nationalparkhaus Ilsetal
Hier werden spannende Informationen über das verwunschene Ilsetal und spannende Naturfilme geboten.
Nationalparkhaus Sankt Andreasberg
Hier erfahrt Ihr die Geschichte des Harzes, seine Geologie und die Rückkehr der Wildnis. Ein besonderes Highlight ist das FledermausReich, wo Ihr das Leben der Fledermäuse in der Nacht verfolgen könnt. Für Kids gibt es eine Kinderinsel und die Abenteuer-Hörhöhle.
Nationalparkhaus Schierke
Das kleinste Nationalparkhaus bietet beeindruckende Landschaftsimpressionen und Informationen zu Wegen und Wetter auf Eurer Wanderung durch die sagenumwobene Bergwildnis in Richtung Brocken.
Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus
Im Nationalpark-Kino könnt Ihr Luchs und Rothirsch inmitten der Harzwälder begegnen. Kinder begeistert ein Besuch der Baumhöhle von Boris Borkenkäfer oder sie werden in der Forscherecke selbst aktiv. Die Entstehungsgeschichte der Moore erleben Sie im Obergeschoss des Besucherzentrums.
Noch mehr Infos:
HarzWaldHaus Bad Harzburg
Im HarzWaldHaus begeistert eine nagelneue interaktive Walderlebnisausstellung große und kleine Waldfans.
Rangerstation Scharfenstein
Im Herzen des Nationalparks unterhalb der Scharfenstein-Klippe bekommt Ihr in der Rangerstation Scharfenstein Erfrischungen und Informationen aus erster Hand.
Natur-Erlebniszentrum HohneHof
Dieses Haus ist gerade für einen Ausflug mit Kindern zu empfehlen. Der Löwenzahn-Entdeckerpfad, die Forscher-Ecke, der Fühl- und Duftgarten und das Harzer Höhenvieh lässt Euch eintauchen in das Erlebnis Natur.
Regenwetter? Macht nix!
Der Harz bietet auch bei Regenwetter viele wunderbare Highlights. Wie wäre es z.B. mit einer Entdeckungsreise unter Tage in eins der vielen Bergwerke oder…
UNESCO-Welterbe Altstädte Goslar und Quedlinburg
UNESCO-Welterbe – Bergwerke
Klöster & Kirchen