Die Natur
Die Heilkraft der Natur
Wald tut einfach gut. Ob bei einem entspannten Spaziergang oder einer ausgedehnten Wanderung, wir fühlen uns einfach so viel besser, wenn wir uns in der Natur bewegt haben. Was wir unterbewusst spüren, hat die Forschung nunmehr weltweit nachgewiesen. Der Wald wird von allen Sinnen wahrgenommen und steigert unser Wohlempfinden. Aber warum eigentlich ?
Die Ruhe
Nichts ist laut. Du hörst nur natürliche Geräusche wie den Wind, das Knacken Deiner Schritte oder Vogelgezwitscher. Lärm und Schall werden gedämmt, eine Wohltat für unsere ständig gereizten Sinne.
Der Duft
Bäume und alle anderen Pflanzen produzieren sekundäre Pflanzenstoffe, z.B. die ätherischen Öle im Harz der Bäume. Es konnte inzwischen nachgewiesen, dass der Waldduft nicht nur der Seele gut tut, sondern auch die Pflanzenstoffe über die Atmung auch im Körper wirken. Es wurde sogar festgestellt, dass das Immunsystem vermehrt Killerzellen produziert.
Das Grün
Schon in der Traditionellen Chinesischen Medizin war bekannt, dass die Farbe grün beruhigend auf uns wirkt. Grün wird dem Element des Holzes zugerechnet und gilt als die Farbe des Lebens und des Wachstums.
Grün wirkt stark ausgleichend, wenn es fehlt, werden wir unruhig und stur. Im Wald findet Ihr Millionen Grüntöne und je nach Dauer Eures Aufenthaltes spendet es intensive Entspannung und neue Energie.
Im Wald gibt es kein Wlan. Aber Du hast eine bessere Verbindung.
Für den Körper
Der Aufenthalt und die Bewegung im Wald senken nachweislich Blutdruck und Puls. Die Herzratenvariabilität, ein Indikator für Regeneration, vergrößert sich.
Hahnenklee hat mit seinem Heilklima nach der Zugspitze den höchsten Sauerstoffgehalt in der Luft. Sauerstoff ist maßgeblich für die Energiegewinnung und fördert die Bildung neuer Blutgefäße.
Für die Seele
Ruhe, Waldduft und das satte Grün senken Streßhormone wir Cortisol und Adrenalin. Zusammen mit Bewegung wird die Ausschüttung von Glückshormonen angekurbelt, was sich nachweislich sogar positiv auf Depressionen auswirkt.
Aber auch ohne Depression – Wald und Natur machen einfach glücklich, Seele und Geist kommen zur Ruhe, das Hamsterrad des Alltags steht endlich still.
Renaturierung der Harzer Wälder
Lohnt es sich denn überhaupt zu wandern, wo doch so viel Wald im Harz abgestorben ist? Gegenfrage: Welcher Wald? Der Westharz hatte seit über 100 Jahren keine Wälder mehr, sondern Fichtenplantagen. Von Menschenhand geschaffen, an Stellen, wo sich die Fichte natürlich niemals ansiedeln würde. Denn sie liebt es feucht und kühl wie in den Taigas Skandinaviens und Russlands.
Ihr wisst selbst, was mit Pflanzen in Eurem Garten passiert, wenn sie keinen optimalen Standort haben. Sie bleiben mickrig und sind anfällig für Schädlinge. Durch die trockenen Sommer der letzten Jahre hatte der Borkenkäfer in den Plantagen beste Bedingungen, denn ohne Wasser bilden die Fichten kein Harz und können sich gegen die Eindringlinge nicht wehren.
Was von Weitem befremdlich aussieht, ist bei näherer Betrachtung gerade beim Wandern das pure Leben. Es wächst und sprießt in allen Grüntönen. In vielen Bereichen siedeln sich Eschen und Birken als Pionierpflanzen an. Selbst eingesamte Bergahorn und Buchen sprießen dank viel Licht und Nährstoffen schneller in die Höhe als man glaubt. Sogar in den Wirtschaftsforsten erfolgt ein Waldumbau hin zu natürlich vorkommenden Baumarten zu viel resistenteren Mischwäldern.
Im Nationalpark Harz überlässt man die Natur komplett sich selbst. Die abgestorbenen Plantagen bleiben als Totholz im Wald. Das sieht ziemlich unaufgeräumt aus, bietet aber die Grundlage für eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Geht mal ganz nah ran und rein ins Gestrüpp, Ihr werdet staunen, wie lebendig es ist. Und habt vor allem Vertrauen in die Natur, denn sie kann es viel besser als wir Menschen.